Warum regelmäßige Solarreinigung
Ihre Photovoltaikanlage wirtschaftlicher macht

von Titus Samson, Gründer und Geschäfsführer der Facility Angels GmbH

Der Hilferuf erreichte mich abends gegen 19:55 Uhr, als ich gerade dabei war, meinen Rechner für den Tag herunterzufahren. Es war eine unbekannte Nummer aus dem Fünfseenland. Der Anrufer wirkte frustriert.

Ich habe mir gerade Ihren Solarrechner auf der Website angesehen. Irgendwie stimmt bei mir der zu erwartende Ertrag überhaupt nicht mit den Werten überein, die ich zu Beginn der Installation bereits erreicht habe.

Das klang für mich nach einer längst fälligen Reinigung. Erfahrungsgemäß verlieren im Laufe der Jahre die Solarzellen durch zunehmende Verschmutzung an Ertragskraft.

Vermutlich liegt ihre letzte Reinigung schon länger zurück. Sollen wir es uns anschauen?

fragte ich.

Ja, bitte.

antwortete der potenzielle Neukunde zerknirscht.

Bisher wurden die Zellen noch gar nicht gereinigt.“

Wie lange besitzen Sie die Solaranlage denn?

5 Jahre.

Zugegeben, das war eine lange Zeit. Aber die Ertragseinbußen, die er mir schilderte, schienen wirklich eklatant. Da musste mehr dahinter-stecken als normale Verschmutzung. Wir vereinbarten einen Besichtigungstermin für den folgenden Tag.
Was ich dort zu sehen bekam, war ein erschreckendes Bild:

Was war passiert, was diesen Schaden anrichten konnte?
Wir begannen, dem Problem auf den Grund zu gehen. Als ich mich im Garten, idyllisch gelegen und ohne angrenzende Hauptverkehrsstraßen, umsah, kam mir ein Verdacht. Aber dazu später mehr.

Als erfahrener Reinigungsspezialist für Solaranlagen kenne ich die verschiedensten Ursachen, was die Leistungskraft dieser kleinen Kraftwerke mindert. Dafür behalte ich für unsere Kunden auch den wirtschaftlichen Nutzen der Solarreinigung im Auge. Eine saubere Photovoltaikanlage arbeitet mit maximaler Effizienz und kann den Ertrag deutlich steigern. Doch lohnt sich die Reinigung wirklich finanziell?

Verwitterte PV-Module

Hier ein Blick auf die wichtigsten Aspekte:

Kosten-Nutzen-Analyse: Regelmäßige Reinigung verursacht zwar Kosten, führt jedoch zu einer besseren Energieproduktion. Untersuchungen zeigen, dass die Mehrerträge die Reinigungskosten übersteigen.

Beispielrechnung: Angenommen, eine verschmutzte Anlage verliert 10% ihres Ertrags. Bei einer 10-kWp-Anlage mit einem jährlichen Ertrag von 10.000 kWh wären das 1.000 kWh weniger pro Jahr. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh entspricht das 300 € Einnahmeverlust pro Jahr. Nach 5 Jahren sprechen wir hier also von 1.500€. Unsere Reinigung kostete ihn keine 500€.

Studien & Nachweise: Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass Solaranlagen durch Verschmutzungen im Jahresdurchschnitt zwischen 5-20% Leistung verlieren können. In landwirtschaftlichen Gebieten oder bei hoher Staubbelastung kann der Verlust noch höher ausfallen.

Eine hohe Staubbelastung oder der Einsatz von landwirtschaftlichen Maschinen konnte
durch die Inspektion der Anlage und nach Gesprächen mit dem neuen Auftraggeber auch
von mir ausgeschlossen werden. Doch was führte nun zu einer so heftigen Verschmutzung,
die hier in diesem Beispiel vorliegt? Schauen wir uns noch weitere Einflussfaktoren an, denn
nicht jede Verschmutzung ist sofort sichtbar, selbst feine Ablagerungen können den
Wirkungsgrad der Anlage erheblich reduzieren:

Arten von Verschmutzungen: Neben alltäglichem Straßenstaub können Pollen, Laub,
Vogelkot oder Industrieabgase die Module beeinträchtigen. Besonders problematisch ist
Sahara-Staub, der als feiner Film auf den Modulen liegt und deren Leistung reduziert.

Extreme Belastungen: Sahara-Staub trifft häufig im Frühling und Sommer auf und kann die
Module besonders stark verschmutzen. In Jahren mit hoher Staubbelastung haben Betreiber
teilweise Ertragsverluste von 15-25% festgestellt.

Aus dem Wetterbericht und unseren aktuellen Auftragsarbeiten konnte ich den Einfluss von
Sahara-Staub ebenfalls ausschließen. Vielleicht ahnen Sie es schon? Erkennen Sie die
Verklebungen auf den Solarzellen? Richtig: Bei unserem Neukunden stand nicht weit vom
Haus eine riesige Linde, die ihre klebrig-harzige Blütezeit großzügig auf dem Solardach
verteilte. Sie kennen sicherlich diesen Effekt, wenn Sie Ihr Auto – sei es auch nur für kurze
Zeit – unter einer blühenden Linde parken. Da hilft nur die Waschanlage. Oder wie in
unserem Fall eine gründliche Reinigung.

Was Sie über die richtige Reinigung wissen sollten:

Empfohlene Reinigungsintervalle: In staubigen Gebieten oder in landwirtschaftlichen
Regionen ist eine jährliche Reinigung empfehlenswert, während in städtischen Gebieten oft
ein Intervall von 1-3 Jahren ausreicht.

Professionelle vs. Selbstreinigung

Viele Anlagenbesitzer stellen sich die Frage: Sollte man die Reinigung selbst übernehmen
oder lieber einen Profi beauftragen? Beide Methoden haben Vor- und Nachteile:

Kosten: Eine Eigenreinigung ist günstiger, bringt aber Risiken mit sich. Falsche Techniken oder
aggressive Reinigungsmittel können die Module beschädigen. Zudem ist das Arbeiten auf
Dächern ohne Sicherheitsausrüstung extrem gefährlich.

Gefahren der Selbstreinigung: Ohne die richtige Ausrüstung kann es schnell zu Unfällen
kommen. Besonders auf nassen Dächern besteht eine hohe Rutschgefahr.

Problem von hartem Wasser: Gerade in der Münchner Region und im Umland ist das Wasser
besonders kalkhaltig. Wird die Anlage mit normalem Leitungswasser gereinigt, können
Kalkflecken zurückbleiben, die die Lichtaufnahme der Module weiter reduzieren.
Professionelle Reinigungsbetriebe setzen daher auf entkalktes Wasser und spezielle
Verfahren, um eine streifenfreie Reinigung zu gewährleisten.

Wir wissen nun, dass eine effiziente Reinigung viele wirtschaftliche Vorteile für den
laufenden Ertrag der Solarzellen bringt. Aber es gibt noch einen weiteren Aspekt:

Verlängerte Lebensdauer durch regelmäßige Reinigung

Solarmodule sind auf eine lange Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren ausgelegt, doch
Schmutzablagerungen können diesen Zeitraum erheblich verkürzen. Langfristige
Ablagerungen können Glasoberflächen angreifen oder chemische Reaktionen auslösen, die
zu irreversiblen Schäden führen.
Was viele nicht ahnen: Besonders problematisch sind Hotspots, die durch ungleichmäßige
Verschmutzung entstehen. Da Solarmodule in Reihe geschaltet sind, kann eine teilweise
Verschattung eines einzigen Moduls dazu führen, dass alle Module in dieser Reihe ihre
Leistung reduzieren. Ist beispielsweise ein Modul zu 20% verdeckt, also verschmutzt, kann
die gesamte Reihe nur noch mit 80% ihrer eigentlichen Leistung arbeiten.

Fazit:

Unserem Kunden konnten wir mit einer schonenden, aber dennoch gründlichen Reinigung zu sofort ertragreicher Solarleistung verhelfen. Leider waren durch die langjährigen Ablagerungen bereits einige irreparable Schäden auf den Glasoberflächen entstanden, die Rückkehr zur Ausgangskapazität unmöglich machen. Künftig behält unser Kunde nun die weitere Lindenblüte im Auge und beauftragt im regelmäßigen Abstand eine Spezialreinigung. Hierfür empfiehlt es sich, jährlich direkt nach der Blütezeit einen Termin auszumachen.

Auch für Sie stellt sich nun die Frage: Mit welcher Verschmutzung muss ich an meinem Wohn- oder Firmensitz rechnen? Gibt es mehr städtisch gelege-Feinstaubbelastungen, oder gibt es viel landwirtschaftlichen Betrieb rund um meine Solarzellen? Wir empfehlen Ihnen die regelmäßige Überprüfung der Leistungsfähigkeit Ihrer Solarzellen, damit eine Beschädigung wie im genannten Beispiel gar nicht erst passiert. Die Entscheidung, ob Sie nun für eine regelmäßige Reinigung selbst tätig werden oder uns als Profis dazu beauftragen, müssen Sie selbst treffen.
Wir von den Facility Angels sind selbstverständlich gerne für Sie da.

Facility Angels GmbH
Ferdinand-Porsche-Str. 8
82205 Gilching
08105 77 59 305

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